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Gastroösophageale Refluxkrankheit


Definition


GERD - ein Reflux vom Mageninhalt in die Speiseröhre, der zu belästigenden Symptomen und/oder Läsionen in- und außerhalb der Speiseröhre führt.

Ösophageale Symptome - Sodbrennen, thorakale Schmerzen.
Ösophageale Läsionen - Refluxösophagitis, Striktur, Barret-Ösophagus, Karzinom.

Extraösophageale Symptome - Husten, Asthma, Laryngitis, dentale Erosionen.
Extraösophageale Läsionen - Sinusitis, Pharyngitis, pulmonale Fibrose, Otitis media.

Barrett-Ösophagus - ein endoskopisch sichbarer Ersatz von Plattenepithel durch Zylinderepithel mit histologischem Nachweis einer intestinalen Metaplasie.

2 Gruppen:
NERD - nichterosive Refluxkrankheit.
ERD - erosive Refluxkrankheit.

Endoskopische Kontrolle bei Barrett-Ösophagus - zuerst in 1 Jahr, dann in 3-4 Jahren.

Diagnostik


Wenn der Patient typische Symptome hat und keine Alarmsymptome vorliegen, kann man dem Patienten PPI geben und auf die weitere Diagnostik verzichten. Die Alarmsymptome sind Dysphagie, Odynophagie, Gewichtsverlust, Anämie, V.a. Striktur oder Raumforderung.

I. Endoskopische Diagnostik. Mit Fragestellung, ob der Patient eine Ösophagitis zeigte.
Es gibt 3 Klassifikationenen:
- Savary-Miller-Klassifikation
- MUSE-klassifikation (Metaplasie, Ulkus, Striktur, Erosion)
- Los-Angeles Klassifikation

Savary-Miller

Wenn der Ösophagus unauffällig aussieht, ist die Biopsie nicht sinnvoll.

II. Refluxmessungen.
Refluxmessungen werden bei Patienten mit Beschwerden durchgeführt, die mit der Therapie keine Besserung haben.  Man schaut, wir gut die Beschwerden und Refluxereignisse zusammenpassen.
Mit der Impedanzmessung kann man nichtsauren Reflux sehen.
Man kann auch pH kabellos messen. Es wird in den Ösophagus eine Messkapsel implantiert.

III. Manometrie.
Manometrie kommt zum Einsatz vor allem zum Ausschluss von Motilitätsstörungen. Auch vor der Antireflux-OP wird die Manometrie empfolhen.

Therapie


Diät:
- kleine Mahlzeiten. Die Dehnung des Magens postprandial führt zu transienten Relaxationen des unteren Ösophagussphinkters (TLESR), um die geschluckte Luft freizusetzen. Bei Patienten mit GERD kommt auch die Magensäure in den Ösophagus. Größere Nahrungsmengen verursachen häufiger Reflux.
- Schokolade, frittierte oder scharfe Speisen verschlimmern Refluxbeschwerden
- säurehaltige Getränke, Kaffee, Alkohol verurachen Reflux und sollen vermieden werden
- langsam essen
- nicht hinlegen nach der Mahlzeit

Lifestylemodifikation:
- Gewichtsabnahme
- erhöhung des Bettkopfendes
- Rauchstopp

Medikamente:
- PPI sind die wirksamste Medikamentenklasse. PPI blockieren die Säure. Die Symptome sind häufig durch die Säure verursacht. Aber auch nichtsaure Reflexe können Symptome verursachen.
- Alginate (Gaviscon) - vermindern sauren und nichtsauren Reflux
- Antazida (Kalziumkarbonat)
- H2-Blocker (Ranitidin)

Nebenwirkungen von PPIs:
- Rebound-Phänomen - Symptome nach Absetzen. Sie sollen langsam reduziert werden
- Atrophe Gastritis
- C. difficile Infektion
- Osteoporose

Chirurgie.
Indikationen:
- Patienten, die auf PPI reagieren, diese aber nicht tolerieren
- Patienten mit typischen Symptomen trotz der PPI-Behandlung

Vor der Operation sind 4 Untersuchungen obligatorisch - Endoskopie, pH-Metrie, Bariumbreischluck (Hernientyp), Manometrie.

Fundoplication nach Nissen.
Nebenwirkungen nach der Operation - Dysphagie, Unmöglichkeit, aufzustoßen, was zu Blähung führt.